Man kann Speckstein sehr leicht bearbeiten, daher wird es gerne zum Formen von Skulpturen eingesetzt. Er wird vor allem in Kanada, Indien, China, Aegypten, Alpen und im Erzgebirge abgebaut. Jedoch ist die Qualität unterschiedlich. Der nordische Speckstein hat hart Eigenschaften und wird deshalb zu Fussboeden, Wandplatten, Kachenloefen und anderen Gebrauchsgegenstaenden verarbeitet. Der europaeische ist bruechig, er wird deshalb zermahlen und mit keramischen Zusaetzen versehen zu Isoliermaterial verarbeitet oder mit medizinischen Zusaetzen in der Arzneimittelherstellung verwendet. Für das bildhauerische Gestalten eignet sich am besten der weichere Stein aus dem suedlicheren Erdguertel, etwa aus China und Thailand, Australien oder Afrika. Speckstein gibt es in verschiedenen Farben, u.a. weiss, gelblich, grün, grau, roetlich... Da Speckstein sehr weich (Haertegrad 1 , vgl. Diamant 10) ist, kann man den Rohling gut schneiden, schnitzen - ja sogar feilen. Die relativ hohe Dichte und das hohe spezifische Gewicht von ca. 3 g/cm3 ermoeglichen ein problemloses Glaetten und Polieren des Specksteins. Erst dann wird der leicht fettige Glanz und die marmoraehnliche Struktur dieses Materials deutlich sichtbar. Die Bearbeitung von Speckstein erfolgt skulptierend, also abtragend. Speckstein laesst sich saegen, feilen, raspeln, schaben, bohren oder schnitzen. Anschließend wird er poliert, erst nass dann trocken. Sehr stabile Steine - meist anthrazit, dunkelgruen, grau oder schwarz - kann man mit viel Fingerspitzengefuehl auch schlagend, mit kleinem Meißel und Hammer formen. Fuer die erste grobe Formgebung des Rohlings eignen sich neben der Saege vor allem grobe Raspeln. Feinere Raspeln oder Feilen setzen sich sehr schnell mit Specksteinmehl zu und verlieren so ihre Kraft. (Immer wieder mit Feilenbuerste reinigen!) Zum spaeteren Schleifen und Glaetten eignen sich vor allem Schmirgelpapiere in verschiedenen Koernungen. Sie binden nicht nur den Steinstaub, sondern glaetten gleichzeitig die durch die Anwendung der Raspeln entstandenen Riefen. Mit Stahlwolle - erst grob spaeter fein - erzielt man einen aehnlich Effekt. Nassschleifpapier glaettet dann auch noch die letzten Unebenheiten. Zum Schluss wird die fertige Skulptur mit Specksteinoel, einem speziell für Speckstein entwickeltem Poliermittel, eingerieben. Reiben Sie Ihre Skulptur mehrmals mit Specksteinoel ein, damit der Glanz die Maserung des Stein so richtig zur Geltung bringt.